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Col du Galibier

Nach fünf Kilometern auf der Nordseite könnte man meinen, der Galibier sei gar nicht so schlimm. Abgesehen von der ersten Rampe aus Valloire hat Sie der Aufstieg schon weit hinter sich gebracht und nichts hat Sie wirklich auf die Probe gestellt. Das ganze Training muss effektiver gewesen sein, als Sie dachten. Vielleicht möchten Sie sogar einen Kaffee oder ein Eis in dem hübschen kleinen Café am Straßenrand genießen.
Das wird sich jetzt ändern. Wenn man die Brücke über den Bach überquert, ändert der Galibier in nur wenigen Pedaltritten seine Persönlichkeit. Sie müssen superfit sein und Ihr Bestes geben. Andernfalls ist das ganze Training bis zur Hälfte der ersten ernsthaften 11%-Rampe wie Eiscreme in der Mittagssonne dahingeschmolzen. Was bleibt, sind Entschlossenheit, Mut, Sturheit und Stolz.

Mit zweien erreichen Sie den Gipfel oder zumindest die Weggabelung zum Tunnel. Danach geht es nur noch um Stolz. Auf dem Galibier gibt es keinen Schatten oder Unterschlupf, kaum ein Baum in Sicht, nirgends kann man sich verstecken oder ausruhen, die Steigung lässt nicht nach. Aber wenn Sie unbedingt die Heimat der Radsportgötter besuchen wollen, können Sie nicht erwarten, dass es einfach wird, oder? Wie John F. Kennedy einst sagte: „Wir tun es nicht, weil es einfach ist. Wir tun es, weil es schwer ist.“